Sie wundern sich also, warum wir Lazy Susan, also faule Susan(ne) heißen, und fragen sich, was eine Lazy Susan überhaupt ist?
Nun, eine Lazy Susan oder Faule Susan(ne) ist wie folgt definiert:
„Ein drehbares Tablett, in der Regel kreisrund, das auf die Mitte der Tischplatte gestellt wird, um allen Gästen überall um den Tisch herum Zugriff auf die Speisen zu gewähren.”
Es herrscht die allgemeine Übereinstimmung, dass der Begriff „Lazy Susan” erstmals im Jahre 1917 schriftlich in einer Vanity Fair-Werbung für eine Drehbare Servierplatte oder „Lazy Susan” auftauchte. Die von einer Firma namens Ovington hergestellte Lazy Susan konnte man sich für $8,50 zulegen.
In der Anzeige selbst wurde die Lazy Susan als ein Mahagoni-Modell mit einem Durchmesser von 16 Zoll, also knapp über 40 cm, beschrieben, das sich auf Kugellagern gedreht hat. Die Beschreibung lautete:
„Ein unmöglich niedriger Lohn für eine gute Dienstmagd und die schlauste Bedienung der Welt.”
Heutzutage neigen viele Leute eher dazu, die Lazy Susan als ein kitschiges Relikt aus den fünfziger/sechziger Jahren anzusehen, aber ihre Abstammung ist viel vornehmer als das. Historiker haben dieses Konzept bis ins England des 18. Jahrhunderts zurückverfolgt, als es allgemein als „Dumb Waiter”, also „stummer Diener” bekannt war.
Vor einigen Jahren wurde eine mahagonifarbene Lazy Susan (oder „Dumb Waiter”, wie man sie seinerzeit genannt hätte) mit einem Durchmesser von 16 Zoll, also knapp über 40 cm aus dem Jahr um 1780, im Londoner Auktionshaus Christie's für mehr als 3.000 Pfund verkauft.
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Der Name Dumb Water oder Stummer Diener erklärt sich eigentlich von selbst, er tut das, was auf der Name beschreibt und dient stumm. Das eigentliche Rätsel liegt jedoch in dem inzwischen gängigen Begriff, Lazy Susan. Der faule Teil ist vermutlich ziemlich offensichtlich, aber ich fürchte, dass es keine eindeutigen Nachweise gibt, die die Herkunft des Susan-Teils mit Sicherheit belegen. Wer ist also diese Susan? Und warum war gerade sie so faul?
Nun, ich befürchte, dass es scheinbar keine definitive Quelle gibt, sondern vielmehr eine Unzahl von Mythen und Geschichten, die sich oft widersprechen. Diese bescheidene Haushaltshilfe hat sich im Wesentlichen unverändert durch die Jahrhunderte geackert, aber trotz ihrer ungebrochenen Beliebtheit bleibt es seltsamerweise schwer, eine definitive Dokumentation über die Ursprünge des Designs zu finden.
Im Jahr 2002 berichtete die Jewish World Review folgendes:
„Die Vorrichtung selbst stammt aus der Zeit vor dem Namen 'Lazy Susan', worauf viele Antikhändler hinweisen werden. Es gibt diese drehbaren Serviertabletts schon seit dem 18. Jahrhundert, wobei sie damals oft übereinander angeordnet waren und ,Dumb Waiters’ genannt wurden. Man nannte Dumb Waiters so, weil sie ganz lautlos (daher der ,stumme’ Teil) den Platz der Diener im Esszimmer einnahmen.”
Allerdings schreibt ein anderer Bericht sowohl die Vorrichtung als auch ihren Namen Präsident Thomas Jefferson zu, wohingegen ein weiterer den Erfinder und Wissenschaftler Thomas Edison erwähnt.
Ein Team von Forschern von wiseGEEK.com meinen, dass...
„...dass Thomas Jefferson die Lazy Susan im 18. Jahrhundert erfunden hat, obwohl sie damals als Stummer Diener bezeichnet wurden. Es heißt, Jefferson habe die Lazy Susan erfunden, weil sich seine Tochter darüber beschwert hatte, dass sie immer als Letzte am Tisch bedient und deshalb nie satt wurde, bevor sie vom Tisch aufstand. Andere wiederum sind der Meinung, dass Thomas Edison der Erfinder war, da man meint, er habe den Drehteller für seinen Phonographen erfunden, und sich daraus später die Lazy Susan entwickelte.”
An dieser Stelle unserer Geschichte ist es auch erwähnenswert, dass auch Thomas Edison eine Tochter namens Susan hatte. Die wahre Geschichte des Namens Lazy Susan scheint jedoch mehr eine Legende als eine Tatsache zu sein.
Allerdings erklärte Evan Morris, Autor der Zeitungskolumne The Word Detective, in einem Artikel mit dem Titel Whirling Domestics:
„Viele Experten gehen von der Theorie aus, dass ,Susan’ einfach nur ein üblicher Name für ein Dienstmädchen war und dass der Begriff ,Faule Susan’, der für dieses Gadget zur Selbstbedienung verwendet wurde, eine sarkastische Anspielung auf die angebliche Faulheit des Hauspersonals war.”
Und zu guter Letzt liefert ein weiterer Beitrag der Jewish World Review unserer Meinung nach die wahrscheinlich realistischste Version des Ursprungs des Namens:
„Es ist mehr als wahrscheinlich, dass der Name ,Lazy Susan’ auf früheren Kombinationen im Englischen mit dem Wort ,Susan’ basiert (wobei ,black-eyed Susan’ am häufigsten verwendet wurde). Im Englischen gibt es viele derartige Wörter, die in solchen allgemein gehaltenen Namen eingesetzt werden - Beispiele dafür sind ,Peeping Tom’ für einen Spanner, ,Jim Dandy’ für etwas tolles und ,Jolly Roger’ für die Piratenflagge, um nur einige zu nennen. Es ist auch möglich, dass dem Hersteller der ,Lazy Susan’ die Kombination aus dem ,z’-Laut in ,lazy’ und dem anfänglichen ,s’-Laut in ,Susan’ gefallen hat und in einem brillanten Marketing-Zug die ,Lazy Susan’ geboren wurde.”
Eines wissen wir jedenfalls: Sie ist kinderleicht aufzubauen und wird häufig verwendet. Wie wir bei Lazy Susan bezeugen können, ist sie beliebter als je zuvor. Doch ganz gleich, wie lange oder wie fleißig die Lazy Susan arbeitet, fällt diese geniale kleine Erfindung den meisten Leuten kaum auf. Sie interessieren sich mehr dafür, was auf ihr zu finden ist!